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Frisuren
und
Farben in Manga
und Anime |
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Wohl eines der hervorstechendsten
Merkmale von Manga- und besonders Anime-Charakteren sind die bizarren, jegliche
physikalischen Gesetzmäßigkeiten fröhlich ignorierenden,
und häufig schreiend bunten Frisuren, für die eigentlich Tonnen
von Haarspray, Gel, Festiger, Farbe und mehrere Stunden Styling pro Tag
vonnöten sein müssten.
Die Charakterdesignerin Kazuko Tadano gibt zu diesem Thema eine ganz
rationelle erklärung. |
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Schwarze
Haare |
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Braune Haare | |||||||||||||
Blonde
Haare Farben |
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Rote
Haare Im Westen stehen rote Haare in der
Regel für Tatkraft, Abenteuerlust, Leidenschaftlichkeit, Sturheit
und ein aufbrausendes („irisches“) Temperament. Beispiele
hierfür sind unter anderen Arielle, Tassilo, Obelix oder auch Knut
(„ Yoko Tsuno“) Auch Hexerei wird oft mit roten Haaren in
Verbindung gebracht – man denke an Magical Mimi („ Ninja High
School“) – waszum Teil mit der Seltenheit dieser Haarfarbe,
zum Teil mit ihrer Häufigkeit speziell in den noch heute sagenumwobenen
keltischen Gebieten zusammenhänge. Rothaarige sind gefährliche
Verführerinnen, deren Kuß tödlich wirken kann( Poison
Ivy-„Batman“). Ähnliche Vorstellungen findet man auch
in Japan, wo rot als Farbe der Sonne und des Feuers gilt und damit Vitalität
ausdrückt, die Essenz des Lebens. Rothaarige im Anime sind in der
Regel aktiv bis aggressiv, als Mädchen häufig burschikos und
nicht selten mit einem aufbrausenden Temperament und einem gewaltigen
Dickschädel. Oft handelt es sich um geborene Einzelgänger/-innen,
die nur eine große Leidenschaft in Ihrem Leben kennen. |
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Grüne
Haare Grünes Haar kommt im westlichen Comic gar nicht vor, und ist auch in Manga und Anime relativ selten zu finden – meist bei Außerirdischen oder Wesen aus anderen Welten. ( Ryoko „Tenchi Muyo“, Veffidas „Macross 7“), seltener und oft mit anderen Schattierungen (schwarz, blau) vermischt bei Menschen (Azusa „Devil Hunter Yohko“, Linna „Bubble Gum Crisis“, Michiru „Sailor Moon“). Grünhaarige Chaaraktere erweisen sich als extrem loyal, so sehr, dass sie ohne weiteres dazu bereit sind, für die betreffende Sache/Person oder sich selbst zu opfern. Diese Loyalität ,die durchaus auch der eigenen Person gelten kann, kann in eine brutale Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen ausarten. (Esmeraude „Sailer Moon“, weniger extrem bei Bulma “Dragon Ball“) Wie die Blauhaarigen neigen sie ein bisschen dazu, als Einzelgänger-/kämpfer aufzutreten und sich zu isolieren (wenn auch nicht ganz so extrem). Die Grünhaarigen stehen allerdings selten so aktiv im Mittelpunkt, sondern erweisen sich eher als ruhende Fraktion im Hintergrund, auf die man sich verlassen kann. Das Grün strahlt eine warme Natürlichkeit und eine Ruhe aus, welche vertrauenerweckend wirkt – und die aber im Bedarfsfall ganz schön aktiv werden kann. so z.B. Sailor Neptun, Pluto und Merkur (gelegentlich wird Ami auch mit dunkelgrünen Haaren dargestellt)Yohkos „Devil Hunter-Azubi“ Azusa versucht es wenigstens...! Farben |
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Blaue
Haare Blaues Haar wird gelegentlich als besondere Schattireung
von schwarzem verwendet, geht aber häufig auch ins Grüne über:
Charaktere mit blauen (Ami Mizuno“Sailor Moon“) oder grünen
Haaren (Ryoko & Kiyone „Tenchi Muyo“) werden nicht selten
alternativ mit grünen bzw. blauen Haaren dargestellt, was einfach
damit zusammenhängt, dass das japanische Wort für „blau“,
„aoi“ sowohl grün als auch blau bedeutet ( nur für
das spezifische Grün von Pflanzen wird gewöhnlich „midori“
verwendet.) Die mit der Farbe blau bzw. grün verbundenen Vorstellungen
gehen also teilweise ineinander über. |
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Violette
Haare Purpur (engl. „purple“) war schon immer
schwer zu gewinnen und dadurch ein teurer Spaß, der den Reichen
vorbehalten blieb- im Osten wie im Westen. Etwas Besonderes eben. Man
findet deshalb auch im Anime violette Haare häufig bei Charakteren
von vornehmer Geburt oder in gehobener Position, mit einer ruhigen, zurückaltend-vornehmen
Art ( die nichtsdestotrotz gelegentlich zu hemmungslosen Gefühlsausbrüchen
neigen kann): Miz Mishtal „El Hazard“, Hotaru „Sailor
Moon“,Prinzessnin Ayeka „Tenchi Muyo“, Nami „Silent
Möbius“ oder auch Prinzessin Amelia „Slayers“.
Die vornehme Herkunft hindert allerdings Mylanda „Ballte Athletess“
nicht daran, andere herumzuschikanieren, noch hindert sie Ayeka an gelegentlichen
Hassausbrüchen gegenüber ihrer Rivalin Ryoko. Die „Besonderheit“
der Charaktere äußert sich auch häufig in einem exotisch-geheimnisvollen
Hintergrund wie China und die von dort stammenden obskuren Zaubermittelchen,
die Shampoo in „Ranma ½“ immer gerne in petto hat;
auch die mit Shinto-Mystik und Magie in Verbindung stehende geheimnisvolle
Sailor-Kriegerin, Rei „Sailor Moon“ hat gelegentlich einen
violetten Unterton in den Haaren. Es kann auch sein, dass die Charaktere
selbst von einer mysteriösen Aura umgeben sind – sie wissen
oft mehr, als sie zugeben oder stehen im Mittelpunkt eines Geheimnisses,
hinter ihnen steckt mehr, im positiven oder im negativen Sinn, als es
auf den ersten Blick den Anschein haben mag... z.B. Hotaru „Sailor
Moon“. Und „Exotik“ kann auch durchaus für „Erotik“
stehen – nicht selten sind es „Femmes Fatales“, besonders
sexy Charaktere und reifere Frauen, die violette Haare oder Schattierungen
haben. (Misato „Evangelion“, Naga „Slayers“) |
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Rosa
Haare Ein harmloses, oft kindliches Äußeres,
inter dem gewaltige Kräfte oder eine dunkle Seite (ein finsteres
Geheimnis, eine Vorliebe für Schusswaffen, Tätigkeit als Undercover-Agentin...)
verborgen liegen, finden wir häufig bei Charakteren mit rosa Haaren,
z.B. Chibi-Usa „Sailor Moon, Nene „Bubblegum Crisis“
oder Momoko „Wedding Peach“. Diese Charaktere zeichnen sich
vor allem durch einen starken Willen und ein naives Auftreten aus, sind
oft vorlaut oder schnoddrig, und können durchaus gefährliche
Gegner sein – allerdings sind sie selten ernsthaft bösartig,
sondern stehen in der Regel auf der Seite der „Guten“ oder
werden früher oder später zu dieser bekehrt (Caldina „Magic
Knight Rayearth“, Falkenauge, Black Lady, An „Sailor Moon“). |
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Weiße
Haare Im westlichen Comic treten weiße Haare vor
allem bei alten und älteren Charakteren auf und stehen gemeinhin
für große Lebenserfahrung und Weisheit. Weißes Haar bei
jüngeren Charakteren wird auf eine entsetzliche Erfahrung zurückgeführt,
bei der diese sprichwörtlich das (Er-)Grauen bekamen. Da in der westlichen
Farbtheorie Weiß als das Nichtvorhandensein von Farbe definier wird,
dem Charakter also sozusagen etwas „fehlt“, werden Albinos,
denen auf diese Art und Wiese etwas „Unnatürliches“ anhaftet,
gerne auch als besonders „abartige“ Bösewichter verwendet
– oder aber als deren mächtige Gegenspieler: Charaktere wie
„Storm“ oder „Lady Death“ mit ihren langen, farblosen
Locken sind eindeutig nicht von dieser Welt, Himmelweis“ („Elfquest“)
ist derjenige der Wolfsreitern der eine besondere Verbindung zu den Sternen
besitzt und schließlich als Einziger des Stammes unsterblich wird.
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Keine
Haare Haarlosigkeit steht im westlichen Comic im Wesentlichen
für starke, unnahbare, aber auch oft skrupellose Charaktere (Lex
Luthor in „Supermann“).Glatzenträger werden allerdings
auch gerne als Comic-Relief-Charaktere und ulkige Sidekicks verwendet. |
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